Rundstreckentrophy Red Bull Ring
 
 
separator
BOSS GP – die Serie der brüllenden Motoren
 

Die traditionelle Rundstreckentrophy vom 3. bis 5. Juni 2022 lässt auf dem Red Bull Ring u. a. den ehemaligen Formel-1- und GP2-Boliden freien Lauf / Drei verschiedene Klassen mit vielen Österreichern in den Cockpits.

Fotos: Angelo Poletto

Boss – ein Wort, das im normalen Leben so etwas wie Chef impliziert, nimmt auch im Rennsport eine Art Chefrolle ein. Insbesondere bei der diesjährigen Rundstreckentrophy, die vom 3. bis 5. Juni den Red Bull Ring in Spielberg erbeben lässt. Dort ist die BOSS GP-Racing Series mit zwei Rennen nicht nur PS-mäßig einer der absoluten Höhepunkte. Insgesamt stehen an den zwei Renntagen Samstag und Sonntag 17 Rennen in sieben verschiedenen Rennserien auf dem Programm. Und das zu einem Eintrittspreis von null komma nix!

Die Bezeichnung BOSS steht für Big Open Single Seaters, was so viel bedeutet wie: Hier sind nur die großen und PS-starken Formel-Rennfahrzeuge der letzten Jahre zugelassen. Neben den Formel-1-Boliden der vergangenen Jahre ist die BOSS GP-Rennserie u. a. auch für Formel 2, IndyCar, World Series by Renault und A1 GP offen.

Gewertet wird in drei Klassen: In der OPEN-Klasse sind die Formel-1- und IndyCar-Fahrzeuge zuhause, ein Hubraumlimit für die Motoren gibt es nicht. „Anything goes – alles geht“ ist hier die Devise. – In der FORMULA-Klasse starten die Rennwagen aus den Kategorien Formel 2, GP2, AutoGP, A1 GP, Superleague Formula und der World Series by Renault 3.5. Das Hubraumlimit der Motoren ist in dieser Klasse auf maximal 4,2 Liter festgesetzt. – Und seit seit 2021 küren die Formel-3000-Autos und die Sechszylinder-Autos der World Series by Nissan ihren eigenen BOSS GP-Champion in der Kategorie SUPER LIGHTS. – Die Motoren schreien in der BOSS GP-Rennserie also um die Wette, was zur Folge hat, dass sie seit bereits 28. Saisonen echte Publikumsmagneten sind.

Nach fast drei Jahren pandemiebedingter Pause stieg die BOSS GP-Serie Anfang Mai wieder ins Wettkampfgeschehen ein. Der Hockenheimring in Deutschland war die erste Station des heurigen Jahres. Nach den zwei Rennen am 4./5. Juni auf dem Red Bull Ring stehen noch Le Castellet in Frankreich, Brünn (Tschechien) sowie Mugello und Misano in Italien im Kalender 2022. Ein weiterer Termin wird noch bekanntgegeben.

OPEN-KLASSE:

Auf die Fans warten nicht nur spektakulär brüllende Boliden, sondern auch die erfreuliche Tatsache, dass in diesen einige, noch dazu überaus erfolgreiche Piloten aus Österreich sitzen. In der OPEN-Klasse holte der Salzburger Ingo Gerstl von 2016 bis 2020 fünf Mal den Titel. Auf dem Hockenheimring feierte er mit seinem Toro Rosso STR1 einen Doppelsieg und kommt somit auch als Topfavorit in die Steiermark. Als schärfste Konkurrenten gelten u. a. die beiden Benetton-F1-Piloten Ulf Ehninger aus Deutschland und Phil Stratford aus den Vereinigten Staaten.

FORMULA-KLASSE:

Während die OPEN-Klasse also PS-mäßig den Ton vorgibt, ist die FORMULA-Klasse mit den dortigen Dallara GP2-Boliden die wohl ausgeglichenste und dementsprechend auch heiß umkämpft. Zudem sind hier die meisten rotweißroten Piloten im Einsatz. Angefangen von der steirischen Speed-Lady Bianca Steiner über den niederösterreichischen Top-Racer Bernd Herndlhofer. den Steirer Christian Ferstl, Michael Aberer und Thomas Jakoubek. Im Favoritenkreis der Klasse macht zum einen das italienische Trio Marco Ghiotto, Simone Colombo und Luca Martucci mächtig Dampf. Zum anderen hat in Hockenheim der erst 17-jährige Tscheche Zdenek Chovanec-Lopez eine imponierende Talentprobe abgelegt und gleich in seinem Debütrennen den Klassensieg und im zweiten Lauf Platz zwei geholt.

SUPER LIGHT-KLASSE:

Mit einem Sieg kommt der Steirer Andreas Hasler in der SUPER LIGHT-Klasse nach Spielberg. In Hockenheim gewann der Österreicher mit seinem Dallara World Series by Nissan die Sechszylinder-Wertung. Der erst 16 Jahre junge Salzburger Alexander Geier hatte Pech, konnte mit seinem Tatuus World Series by Renault nach einem Brand im Training nicht am Rennen teilnehmen. Als wahrer Überflieger präsentierte sich in Hockenheim jedoch der Deutsche Harald Schlegelmilch. Im markanten gelb-schwarzen World Series V8-Boliden schaffte er es zum Saisonauftakt, nach einen Bruch der Antriebswelle im Qualifying in beiden Rennen vom letzten Startplatz aus alle Formula-Fahrzeuge hinter sich zu lassen. Damit gewann der Ex-Formel-3-Pilot überlegen die neue Wertung der modifizierten BOSS GP-Autos. Auf dem Red Bull Ring hofft er freilich auf ein bisschen weniger Stress.

Zeitplan für die BOSS GP Racing Series auf dem Red Bull Ring:

Freitag, 3. Juni 2022:
13.30 – 13.55 Uhr Freies Training
15.30 – 15.55 Uhr Freies Training

Samstag, 4. Juni 2022:
9.50 – 10.20 Uhr Qualifying
14.00 – 14.20 Uhr 1. Rennen

Sonntag, 5. Juni 2022:
14.00 – 14.25 Uhr 2. Rennen

Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak
  

separator